Wirkung von Employer Branding mit Kennzahlen messen: KPIs im Überblick

8. Mai 2024
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Lesezeit: 5 Min.
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Employer Branding braucht Zeit, Budget und das Vertrauen vieler Beteiligter. Die Fähigkeit, diese investierten Ressourcen in Zahlen umzuwandeln, schafft eine fundierte Argumentationsbasis für Budgetentscheide, strategische Planung und interne Überzeugungsarbeit. Messbare Ergebnisse legitimieren Investitionen und machen deutlich, wo sich das Engagement auszahlt.

Unabhängig davon, wie etabliert Employer Branding in einem Unternehmen bereits ist – eine ehrliche und strukturierte Rückschau ist das strategische Instrument für die Weiterentwicklung deiner Arbeitgebermarke.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, mit welchen Kennzahlen (KPIs) du die Wirkung von Employer Branding Massnahmen messen kannst. Ergänzend schlagen wir konkrete Fragen für die qualitative Reflexion vor.

3 Gründe, warum du Employer Brandings messen solltest

Employer Branding ist eine strategische Aufgabe mit spürbarem Einfluss auf Recruiting-Erfolg, Kultur und Wettbewerbsfähigkeit. Doch genau deshalb reicht es nicht, nur gute Ideen zu haben. Es braucht Klarheit darüber, was wirkt. Und den Mut, das auch sichtbar zu machen.

1. Weil deine Zeit und dein Engagement wertvoll sind

Employer Branding kostet: Zeit, Abstimmung, Überzeugungsarbeit. Gerade wenn diese Ressourcen knapp sind, ist Wirkungsmessung ein echter Effizienzfaktor.

Es lohnt es sich regelmässig hinzuschauen:

  • Welche Massnahmen zeigen Wirkung?
  • Wo versickern Ressourcen?
  • Was zahlt wirklich auf die Arbeitgebermarke ein?
Messung heisst nicht noch mehr Aufwand. Sondern: besser entscheiden, gezielter priorisieren und unnötige Schleifen vermeiden.

2. Weil Budgetentscheide auf Zahlen beruhen

Wer die Unterstützung der Geschäftsleitung will, braucht Argumente, die auf harten Fakten basieren. Bewerbungsqualität, Reduzierung der Krankheitstage, Effizienzsteigerung – das sind Kennzahlen, die zeigen, dass Employer Branding wirkt.

Sie schaffen Vertrauen, gerade bei Budgetfragen. Und sie zeigen: Hier wird nicht einfach gemacht – hier wird gesteuert.

3. Weil dein Projekt interne Unterstützung braucht

Employer Branding lebt davon, dass andere mitziehen. Doch nicht alle sind auf Anhieb überzeugt. Manche sehen nur das „Weiche“ und übersehen das Wirksame.

Mit belastbaren Ergebnissen holst du genau diese Stimmen ins Boot. Du zeigst Wirkung statt nur Wirkung zu versprechen. Und legst damit die Basis für nachhaltige Veränderungen, die über das Personalmanagement hinausstrahlen.

Wie lässt sich Employer Branding messen?

Employer Branding wird dann wirksam, wenn es nicht nur gut gemeint, sondern auch gut belegt ist. Das heisst: Wirkung entsteht nicht im Bauchgefühl – sondern dort, wo Daten und Erfahrungen zusammentreffen.

Dabei gilt: Es braucht beides.

  • Quantitative Kennzahlen wie Klicks, Bewerbungen oder Fluktuation.
  • Qualitative Rückmeldungen aus Gesprächen, Umfragen oder Workshops.

Die Kombination macht’s: Erst im Zusammenspiel ergibt sich ein aussagekräftiges Bild über den Zustand und die Entwicklung der Arbeitgebermarke.

Die wichtigsten KPIs im Employer Branding

In der Praxis können und sollten nicht immer alle möglichen KPIs gemessen werden. Die Auswahl der zu messenden Kennzahlen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Unternehmensziele, die verfügbaren Ressourcen und technischen Gegebenheiten sowie die spezifischen Herausforderungen des Unternehmens. In vielen Fällen ist es sinnvoll, sich auf eine gezielte Auswahl von 4-8 KPIs zu konzentrieren.

Tipp: Vergleiche die Ergebnisse mit den Vorjahreswerten und berücksichtige Sondereinflüsse wie pandemiebedingte Veränderungen, wirtschaftliche Einflüsse oder strukturelle Umstellungen (z. B. Wechsel in der Führung, neue Karrierewebseite, Einführung eines Bewerbertools).

KPIs entlang der Candidate Journey

Diese Kennzahlen helfen dir dabei, die Wirkung deines Employer Brandings in den Phasen Aufmerksamkeit bis Einstellung sichtbar zu machen:

Sichtbarkeit und Reichweite

  • Anzahl Besuche auf Stelleninseraten (Jobportale und Webseite)
  • Einmalige vs. wiederkehrende Besucher:innen auf der Karrierewebseite
  • Relevante Social-Media-Posts mit höchstem/niedrigstem Engagement
  • Anzahl neuer Follower aus relevanten Zielgruppen

Interesse und Aktivierung

  • Verweildauer auf Stelleninseraten und Karriereseite
  • Seitenaufrufe pro Besucher:in via Stelleninserate
  • Klicks auf «Bewerben»-Buttons oder Kontaktmöglichkeiten

Bewerbung und Auswahl

  • Abbruchrate im Bewerbungsvorgang
  • Vereinbarte Interviews im Verhältnis zum Bewerbungseingang (= Qualität der Bewerbungen)
  • Bewerbungen via Empfehlungen
  • Zeit bis zur ersten Kontaktaufnahme
  • Time to Hire
  • Cost per Hire
  • Absagequote

KPIs entlang der Employee Journey

Diese Kennzahlen geben dir Aufschluss darüber, wie gut das Arbeitgeberversprechen nach der Einstellung eingelöst wird:

Onboarding und Integration

  • Frühfluktuationsrate
  • Teilnahmequote an Willkommensveranstaltungen
  • Bewertung des Onboardings

Engagement und Bindung

  • Fluktuationsrate
  • Weiterempfehlungsrate (z. B. NPS)
  • Teilnahmequote an internen Events und Initiativen
  • Nutzung besonderer interner Angebote
  • Rücklaufquote bei Mitarbeiterumfragen

Gesundheit und Wohlbefinden

  • Krankheitstage und Absenzen
  • Beteiligung an Gesundheitsangeboten
  • Anzahl Überstunden
Möchtest du deine KPIs bewerten lassen? Nehme gerne Kontakt auf.
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Ergänzende qualitative Evaluierung

Ergänzend zu den Zahlen empfehlen wir, die Jahresanalyse durch ausgewählte Reflexionsfragen zu ergänzen. Sie helfen dir, Entwicklungen besser einzuordnen und gezielt Massnahmen abzuleiten.

Mögliche Fragestellungen

Positionierung (EVP)

  • Wie wurden wir als Arbeitgeber wahrgenommen?
  • Wie hat sich unsere Positionierung auf das Recruiting ausgewirkt?
  • Welche Bestandteile unserer EVP sind in der Kommunikation tatsächlich spürbar geworden – und welche (noch) nicht?

Unternehmenskultur und Werte

  • Wie hat sich unsere Unternehmenskultur im Laufe des Jahres verändert?
  • Haben wir unter hybriden Bedingungen eine verbindliche Kultur erlebt?
  • Welche Rückmeldungen aus dem Team haben unser Kulturverständnis geprägt?

Arbeitgeberauftritt

  • Welche Argumente und Faktoren haben Top-Kandidat:innen überzeugt?
  • Hat sich die Beteiligung unserer Mitarbeitenden als Markenbotschafter (Brand Ambassadors) erhöht?
  • Wie stimmig war unser Auftritt entlang der Candidate Journey – vom Inserat bis zum Vertragsabschluss?

Engagement und Bindung

  • Welche neuen Ansätze haben wir genutzt, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen?
  • Welche Faktoren haben konkret zur Mitarbeiterbindung beigetragen – und welche weniger als erwartet?
  • Gab es genügend Anreize, um den abteilungsübergreifenden Wissensaustausch zu fördern?

Die Antworten auf diese Fragen in Kombination mit empirischen Zahlen aus dem Reporting ermöglichen eine ganzheitliche Analyse der Employer Branding Performance und schafft eine solide Grundlage für strategische Entscheidungen.

Ausblick auf die nächsten Monate

Insgesamt betrachtet zeigt der Blick auf die Zahlen nicht nur, wie weit dein Unternehmen als Arbeitgeber:in gekommen ist, sondern auch, welche Chancen vor euch liegen. Durch die gezielte Beantwortung der Fragen und die Analyse der KPIs hast du eure Erfolge und Herausforderungen beleuchtet und klare Perspektiven für die Weiterentwicklung eurer Arbeitgebermarke geschaffen.

Deine Ansprechperson
Elise Bourgeois

Bonjour, ich bin Elise. Sparringspartnerin für Arbeitgeber, Digital Marketing Expertin mit Spezialisierung auf Employer Branding und Gründerin von onyva. Ich schärfe deine Positionierung als Arbeitgeber und mache erlebbar, wofür dein Unternehmen steht – damit du die passenden Mitarbeitenden findest und sie länger bleiben.

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